Mit voranschreitender Pandemie beobachte ich, wie beliebte Plätze, Parks und das heimische Viertel ihre geografische und soziale Bedeutung verlieren. Urbaner Raum und urbanes Leben kommen zunehmend zum Stillstand. Der öffentliche Raum erhält eine neue Konnotation als verbotener, lebloser Ort. Plötzlich ist er verwaist wie abgelegene Parkhäuser, Parks am Stadtrand oder leere Bänke. Jene Nicht-Orte, denen seit jeher der Skater durch seine Aneignung Identität, Relation und Geschichte verleihen konnte. Mit meinem Projektvorhaben hole ich den Skater in nun verlassene Städte – dennoch bleibt er, in diesem Falle als digitales Abbild, genauso abwesend wie das restliche Leben.
Ich projiziere bei Dunkelheit mit Hilfe eines Beamers zugeschnittene Fotos von Skatern überdimensional groß auf entfernte Flächen – wie Gebäude oder Mauern – und halte die neudefinierte Raumnutzung und -wahrnehmung fotografisch fest. Meine Arbeit, die sonst durch die Nähe zum Sportler lebt, geht nun auf Distanz zum Objekt. Social Distancing findet in dem Erstarren meines sonst dynamischen Fotomotivs statt. Die Installationen halten die aktuelle nächtliche Bewegungslosigkeit von Raum, Mensch und Motiv fest und schenken ihr für eine Momentaufnahme Leben und Bewegung.